Gedanken zur Veranstaltung Flucht und Vertreibung - Was ist unser Auftrag für die Zukunft? im Bayerischen Landtag
Am Dienstag, den 16.05.2023 fand im Steinernen Saal des Bayerischen Landtags eine gelungene Veranstaltung zum Thema Flucht und Vertreibung - Was ist unser Auftrag für die Zukunft statt.
In einer Gruppe der Landsmannschaft der Banater Schwaben hatte auch ich das Vergnügen, an einem mitreißenden Programm zu diesem Thema teilzunehmen.
Beim Empfang nach dem Programm konnte man sich noch über das Thema austauschen.
Das Event in der bayerischen Landeshauptstadt bot auch die Gelegenheit, mit Menschen in Kontakt zu kommen.
Herbert Habenicht und ich hatten als Kulturschaffende mit unserem Gemeinschaftsprojekt zu Temeswar Grund zum Feiern. Unsere Internetseite owntowntour.com ist inzwischen in vier Sprachen online: deutsch, rumänisch, ungarisch und englisch.
Zu der Besonderheit unseres Konzepts schreibt Halrun Reinholz in ihrer Rezension Die Stadt per QR-Code (wieder) entdecken. Own town tour – ein ganz anderer Stadtführer durch die Kulturhauptstadt:
Der "Stadtführer" besteht aus 24 großen „Postkarten“ (Format DIN A5) in einer Schatulle aus Aluminium. ...
Oben ein gefalteter Stadtplan von Temeswar mit Nummern, die auf die einzelnen Objekte verweisen. Die einführenden Angaben zur Temeswarer Geschichte auf der Rückseite des Stadtplans sind kurz und schlaglichtartig: Stadt der Rosen – Klein Wien – Europa im Kleinen – Symbol der Freiheit. Ausführlich und dennoch kompakt dagegen die Informationen auf den Rückseiten der Postkarten. Oft noch mit einem „Apropos“ versehen, einer Randnotiz – zur ersten elektrischen Straßenbeleuchtung, zu den Rosen im Rosengarten, zu „Klein-Wien“ oder dem multikulturellen Zusammenleben. Das Zeitgemäße an dieser Stadttour ist allerdings ihre Zugänglichkeit über elektronische Medien. Jede „Postkarte“ ist auch mit einem QR-Code versehen, über den die Informationen im Lauf der Tour in mehreren Sprachen abgehört werden können. Da die Bewohner Temeswars zunächst hauptsächliche Zielgruppe der Tour sind, wird diese in den dort gängigen Hauptsprachen Rumänisch, Ungarisch und Deutsch angeboten. Englisch kommt als Sprache eines internationalen Zielpublikums dazu. Für die ganz coolen „digital natives“ gibt es statt der „Postkarten“ die XS-Version im Visitenkarten-Format. Die kleine Blechdose mit den 24 Kärtchen passt in die Hosentasche. Die schriftliche Beschreibung fällt weg, die Info kann ausschließlich per QR-Code abgerufen werden. Praktischer geht es kaum.
Noch ein bewährter Tipp: Auch Kinder, sonst nicht so leicht für Stadtbesichtigungen zu gewinnen, stehen auf die „Kärtchen-Tour“ mit den Audio-Erklärungen.
Beide Versionen, die Postkarten (XL) oder die Visitenkarten (XS), können bei den Betreibern über die Webseite www.owntowntour.com erworben werden. Und dann bleibt nur noch: "Auf nach Temeswar!"
Auf nach Temeswar, zumindest im Geiste hieß es auch, als wir Frau Sylvia Stierstorfer, Beauftragte der bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, eine Box schenkten. Frau Stierstorfer erinnerte sich gerne an die Hauptstadt des Banats, die sie 2019 anlässlich der damaligen Heimattage noch zusammen mit Frau Barbara Stamm besucht hatte und bezeichnete sie als wunderschönes Klein Wien. Wir suchten spontan die Oper auf unserem owntowntour.com-Stadtplan und es entstand eine angeregte Diskussion. Wir danken Frau Stierstorfer für ihr Interesse an unserer Temeswar-Führung.
Gibt es also, wie der Untertitel der Veranstaltung andeutet, einen Auftrag für uns als Banater Schwaben und als Banater Deutsche für die Zukunft? Meine persönliche Meinung dazu: Wir sind Teil einer Gemeinschaft, die versucht, diese spezielle Banater Identität zu bewahren. Dazu gehört, unsere Kultur zu bewahren, unsere Geschichte und unsere Geschichten weiterzugeben, vor allem an die nachfolgenden Generationen. Jeder ist eingeladen, seinen Beitrag dazu zu leisten.
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