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AutorenbildAstrid Ziegler

Osterspaziergang in Temeswar


Temeswar ist immer eine Reise wert, erst recht zum Frühlingsbeginn, wenn die Natur erwacht und milde Temperaturen dazu einladen, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Herzlich willkommen zu unserem österlichen Stadt-Spaziergang durch die Banater Metropole. Wir starten an der Trajansbrücke (Podul Traian) mit Blick auf die orthodoxe Kathedrale, die ruhig dahin fließende Bega und das Meer von Magnolienblüten an der Uferpromenade.


Die Vogelperspektive liefert einen Überblick über das Areal, das wir durchstreifen werden. Wir beginnen in der Bildmitte, wo die Achse Kathedrale-Oper das Stadtzentrum des 19. Jahrhundert bildet. Das Ende unserer neuesten Temeswar-Tour wird sich bei den drei Türmen, links hinten, befinden, die zum Ensemble der Julius Mall gehören, des modernen kommerziellen Zentrums der Stadt.



Vor dem Hunyadi-Kastell, dem ältestesten Baudenkmal von Temeswar, gibt es richtig knorrige Bäume. Im 14. Jahrhundert als ungarischer Königssitz erbaut, wurde das Schloss im Laufe der Geschichte mehrmals zerstört und wieder auf- und umgebaut. Das Gebäude, das heute das Banater Nationalmuseum beherbergt, wird seit über einem Jahrzehnt saniert, ohne dass zurzeit bekannt ist, wann es seine Tore für Besucher wieder öffnen wird.



Obwohl das Füttern verboten ist, erfreuen sich die Tauben vor der Oper schon seit meiner Kindheit großer Aufmerksamkeit.

Im Hintergrund in der Mitte des Bildes sieht man das ehemalige Palais des Banater Schwäbischen Bankvereins, im Jahr 1932 erbaut als eines der höchsten Häuser der Stadt. Links davon das Palais Weiss aus dem Jahr 1912 mit Barock und Jugendstil Elementen.



Die Uhr vor der frisch renovierten Oper ist ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen. Sie erinnert auch daran, dass die Zeit bis zum nächsten Jahr, in dem Temeswar Europäische Kulturhauptstadt werden wird, schnell vergeht.



Eine der zahlreichen wunderbaren innerstädtischen Parks ist der Parcul Justiției. Nach der Schleifung der Festungsanlagen Ende des 19. Jahrhunderts wurde viel Platz frei, der nur teilweise bebaut wurde. Große Flächen wurden in Grünanlagen umgewandelt. Über ein Meer von Tulpen blicken wir auf das neue Rathaus, wo der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz sein Büro hat.



Ostermarkt am Freiheitsplatz (Piața Libertății), der als Paradeplatz früher das militärische Zentrum der Stadt gewesen ist. Hier kann man zur Zeit traditionelle Töpferwaren, regionale kulinarische Spezialitäten, rumänische Trachten und natürlich jede Menge handbemalte Ostereier aus Holz erwerben. Hinten rechts im Bild befindet sich das Alte Rathaus.



Leider versperrt das kunstvolle schmiedeeiserne Tor den Zugang zu einem der typischen Alt-Temeswarer Häuser.



Klein Wien am Domplatz. Hier treffen wir den Tanzlehrer für banat-schwäbische Tänze Hansi Müller, der uns sein Büro zeigt, das in einem der charmanten Innenhöfe liegt.



Mit Hochdruck werden die alten Gebäude in der ehemaligen Festung herausgeputzt, um sich nächstes Jahr ansehnlich zu präsentieren.



Das Steiner-Miksa-Palais am Domplatz erstrahlt schon in neuem Glanz. Das sogenannte “Lebkuchen-Haus”, das über keine Ecken verfügt und als Perle der ungarischen Sezession gilt, wurde in den Jahren 1908-1909 für den Temeswarer Unternehmer Miksa Steiner erbaut.



Als Kontrastprogramm zu den vielen alten Gebäuden der Innenstadt begeben wir uns schließlich in die riesige moderne Julius Mall, die mehr als ein Einkaufszentrum ist. Hier trifft sich die junge urbane Elite nicht nur zum Shopping, sondern auch zur Freizeitgestaltung. Mit 450 Geschäften, einem hübschen Park, in dem man flanieren kann, 12 Kinos, einem Spielcasino und vielen weiteren Attraktionen bildet die Mall inzwischen das neue kommerzielle Zentrum Temeswars.



Temeswar oder Manhatten? Hier endet unsere Tour mit einem spektakulärem Ausblick auf ein wagemutiges Team von Fensterputzern. Die professionellen Reinigungskräfte, die auch akrobatische Fähigkeiten besitzen, säubern die Fassade im Julius Town. Vorne im Bild übrigens Hans Rothgerber, dem diese Foto-Story ihre wunderbaren Bilder zu verdanken hat.



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